Der Tanz der Tomaten: Wie wir unsere Shakshuka gefilmt haben
Manche Gerichte stellen sich quer. Shakshuka gehört dazu. Es sind nicht einfach nur Tomaten, Knoblauch und Eier in einer Pfanne – es ist ein Spiel aus Dampf, sprudelnder Sauce und Eigelb, das sich nie so verhält, wie man es braucht. Meine Frau und ich wussten von Anfang an: Dieses Shooting würde Geduld erfordern. Und so war es. Am Ende des ersten Drehtags hatten wir mehr Tomaten verkocht, als andere Küchen in einer Woche. Aber als wir endlich den perfekten Moment einfingen – ein Ei, das sanft in seine kleine Mulde aus Sauce gleitet – war es wie Zauberei.
Das Filmen von Shakshuka war eine Choreografie zwischen uns, der Pfanne und der Kamera. Der Dampf beschlug die Linse schneller, als wir sie abwischen konnten, und die Tomatensauce spritzte in alle Richtungen. Timing war alles. Bewege ich die Kamera zu früh, zerreißt das Eigelb. Zu spät, und die Szene versinkt im Nebel. Wir haben die Einstellung bestimmt zehnmal wiederholt – begleitet von Fluchen und Lachen. Aber genau diese Wiederholungen machen den Spaß aus.
Ein Studio voller Dampf und Lachen
Unser kleines Studio verwandelte sich in eine Sauna. Jedes Mal, wenn wir den Deckel lüfteten, um die Tomaten köcheln zu lassen, entwich eine Wolke aus heißem Dampf. Einmal stand meine Frau sogar auf einem Hocker und fächelte mit einem Stück Pappe, um die Linse freizuhalten, während ich am Kontrollmonitor den Fokus nachjustierte. Wir sahen ziemlich komisch aus, aber es funktionierte. Und als schließlich das Eiweiß stockte, während die Eigelbe goldgelb glänzten, jubelten wir wie Kinder.
Cineastisches Kochen ist eine eigene Welt – du kannst das Bild nicht essen, aber es muss schmecken. Deshalb wiederholen wir Szenen so oft: um Textur, Hitze und Geschmack sichtbar zu machen. Wenn Knoblauch im Öl zischt, ist das Musik. Wenn Tomaten zu Sauce zerfallen, ist es Poesie. Und wenn die Eier im richtigen Moment in die Pfanne gleiten, ist es Kino.
Einfache Gerichte neu erfunden
Shakshuka ist bodenständiges Alltagsessen. Genau deshalb wollten wir es wie einen Film inszenieren. Die tiefe rote Farbe der Tomaten, das glänzende Eiweiß, die Gewürze, die sich in der Sauce verteilen – all das verdient eine große Bühne. Um diese Details einzufangen, probierten wir unzählige Winkel und Bewegungen. Einer meiner Favoriten war der Einsatz des Snorkel-Objektivs, mit dem wir direkt über der blubbernden Oberfläche entlangfahren konnten – als würden wir in die Sauce eintauchen.
Jede Episode ist für uns eine Einladung, kreativer zu werden. Wir kochen nicht nur – wir erzählen Geschichten über Essen, und die Kamera ist unser Stift. Shakshuka hat uns daran erinnert, dass selbst die einfachsten Gerichte episch aussehen können, wenn man bereit ist, sechs Pfannen Tomaten an einem Nachmittag zu verarbeiten.
Warum wir es lieben
Jedes Shooting hat seine Tücken, aber die Freude bleibt immer gleich. Wir lachen mitten im Chaos, feiern kleine Siege und essen nachts das, was vom Set übrig bleibt. Als wir das fertige Shakshuka schließlich angerichtet hatten – Eigelb glänzend im würzigen Tomatenbett – wussten wir: Das war etwas Besonderes. Keine einfache Mahlzeit, sondern eine Geschichte aus Dampf, Licht und Geduld.
Schau es dir hier (noch einmal) an - https://youtu.be/iCEIuOoGwHw
